Heike Kati Barath
- Stunden später -
Malerei
09.10.2011 - 23.10.2011
Eröffnung: Sonntag, den 9. Oktober 2011, 11 Uhr
Begrüßung: Barbara Foerster, Kulturamt der Stadt Köln
Einführung: Julia Wirxel, Kunsthistorikerin, Berlin
Die Malerei-Ausstellung von Heike Kati Barath ist geprägt von großformatigen Arbeiten, eine eigens für die Ausstellungshalle konzipiert. Eine hochformatige (4,5 Meter) gemalte Konstruk¬tion aus Balken und Latten, die sich aus der Distanz betrachtet zu einem Kopfgerüst verdichtet, dominiert die Westwand. Assoziationen an Piranesie, auch Arcimboldo, drängen sich auf. Und doch erinnern sie auch an die von der Künstlerin etwa 2008 in Untersicht gemalten Hochsitze.
Die Ostwand hingegen wird geprägt von einem mehrteiligen Gemälde, welches sich mit 9 Metern Breite nahezu über die gesamt Wand erstreckt. Eine fragile und statisch völlig unzulängliche Stegkonstruktion – ebenfalls aus Brettern - öffnet den Blick in die Ferne, der blaue Himmel als Hintergrund beflügelt weitere Assoziationen.
Bretter befinden sich an zwei weiteren Stellen der Ausstellung: einmal begrüßen sie den Besucher, als an die Außenwand angelehnte mögliche Überbleibsel einer vorherigen Baumaßnahme. Im Innern dann befinden sie sich ebenfalls in einer zufälligen Gruppierung, notdürftig vor den nahenden Besuchern hinter die Vitrinen gestellt. Alle in Originalgrößen, alle in unterschiedlichen Längen und Breiten – alle mit deutlicher Maserung. Alle gemalt!
Im Kontext dieser von Holzkonstruktionen und Bretterillusionen geprägten Ausstellung mutet das Portrait einer Figur mit großem Kopf, kleinen Augen und wehenden Haaren zunächst fremd an, wäre da nicht das Rundholz in der Hand.
In einem Bereich zwischen Traum, Realität und Illusion angelegt zwingen die Bilder von Heike Kati den Betrachter zunächst zu einer eigenen emotionalen Stellungnahme – pro oder contra. Danach erst erschließen sie sich für weitere Betrachtungen und Bezüge.
Dabei warnen die ’gemalten Bretter’ im Eingangsbereich den Betrachter vor vorschnellen Schlüssen. Was man zu sehen glaubt ist nicht die Realität. Erst die unmittelbare Auseinandersetzung fördert Erkenntnis - zumindest ist dies ein Angebot.
Die 1966 geborene Künstlerin studierte sowohl an der Koninklijke Academie voor Schone Kunsten, Gent und an der Kunstakademie Münster, dort u.a. bei Ulrich Erben.
Ausstellung und Katalog werden dankenswerterweise gefördert durch:
Kulturamt Köln und Galerie Mark Müller, Zürich
Vorankündigung: KÜNSTLERGESPRÄCH Dienstag, den 11.Oktober, 19 Uhr
Jochen Heufelder im Gespräch mit Heike Kati Barath zu ihrer Ausstellung Stunden später
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